WWG will Ulmer Süden vertreten

Kommunalwahl: Die Wählergemeinschaft Wiblingen hat ihre Liste nominiert. Sie ist deutlich verjüngt.
Ulm. Ein Frauenanteil von 40 Prozent, ein Durchschnittsalter von 54 Jahren statt 62 wie bei der vorigen Wahl – und keine Probleme, 40 Kandidierende zu finden: Burkhard Siemoneit merkt man die Zufriedenheit an, wenn er über die Liste der Wiblinger Wählergemeinschaft (WWG) für die Kommunalwahl am 9. Juni spricht. Mehr noch: Die 24 Männer und 16 Frauen bildeten einen Querschnitt der Gesellschaft ab, sagt der WWG-Vorsitzende. Sie seien ein sehr gutes Angebot an die Wählerschaft.

Dies liege auch an den Themen, für die sich die WWG einsetzen will. Auch wenn die Wählergemeinschaft „Wiblingen“ im Namen trägt: „Wir vertreten den ganzen Ulmer Süden.“ Also ebenso Gögglingen, Donaustetten und Unterweiler. Sogar ein Einsinger steht auf der Liste: Stadtrat Wolfgang Stittrich war bei den Grünen und gehört noch der FDP-Fraktion an.  Helga Malischewski, das dienstälteste Mitglied des Gemeinderats, kandidiert nicht mehr.

Spitzenkandidat ist Stadtrat Reinhard Kuntz, gefolgt von Stittrich, Siemoneit und Renate Babic. Ziel der WWG ist, die beiden Sitze zu halten oder sogar, wie früher, auf drei auszubauen.
Die WWG sind die Sanierung von Straßen und des Schulzentrums ein Anliegen. Letztere sei „dringend nötig“, sagt Kuntz. Nachdem das Projekt mehrmals verschoben wurde, soll es nun 2027 beginnen.
Das müsse sein, „wir brauchen eine bessere Infrastruktur an Schulen und mehr Kita-Plätze“. Zudem seien Sicherheit und Sauberkeit ein großes Thema in Wiblingen. Der Kommunale Ordnungsdienst und die Polizei sollten präsenter sein, idealerweise mit Fußstreifen.
Wunsch: Kurzstreckenticket
Ein Kurzstreckenticket im ÖPNV sei schon lange ein Wunsch der WWG, gerade innerhalb Wiblingens.
„Unser Stadtteil bietet alles“, sagt Siemoneit: Handel, Schulen, Ärzte, Handwerker, Naherholung und viel Grün. Nur ein Café fehle. Das halten die Freien Wähler für sehr bedauerlich für einen Stadtteil mit fast 17 000 Bewohnern. Die WWG wünscht sich zudem eine Aufwertung der Freizeitanlage am Binsenweiher und eine Lösung des Parkplatzproblems. Es werde tagsüber verschärft durch Pendler aus dem Umland, die mit dem Bus nach Ulm weiterfahren.
Beim Thema Geflüchtetenunterkunft ist sich die WWG einig: Eine Anlage für 250 Menschen gegenüber vom Friedhof gehe nicht. Stattdessen werden zwei bis vier Standorte, jeweils für eine geringere Anzahl von Menschen, favorisiert. Das Vorgehen der Stadtverwaltung habe zu Recht für viel Unmut gesorgt. Die Bürgerschaft müsse eingebunden werden.

Bericht von Chirin Kolb, SWP Ulm, 12.03.2024

 


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