UVL Infoveranstaltung 2023

Erneuerung B10 –  Auswirkungen der Großbaustelle auf den Ulmer Norden

Auf die Ortschaften im Ulmer Norden kommt viel zu, wenn ab 2026 mit dem Rückbau der Wallstraßenbrücke begonnen wird und deshalb die B10 in Richtung Süden ab dem Knoten Lehr gesperrt wird.

Das war die Kernaussage von Herrn Michael Jung, dem Leiter der Hauptabteilung Verkehrsplanung, Straßenbau, Grünflächen und Vermessung der Stadt Ulm bei der UVL-Informationsveranstaltung am 06.10.2023 in der Schönenberghalle in Lehr vor einem erfreulich großen und interessierten Publikum von ca. 60 Personen aus Mähringen, Lehr und Jungingen.

Michael Jung legte dar, dass entgegen der ursprünglichen Planung, die zunächst nur eine Sanierung vorsah, die Wallstraßenbrücke aus Sicherheitsgründen möglichst schnell abgerissen und ersetzt werden müsse. Mit umfangreichem Zahlen- und Kartenmaterial belegte er, dass im Bauablauf, wenn jeweils zwei der insgesamt vier Spuren der B10 abgebaut sind, die Verkehrsflüsse zwingend erfordern, dass zwei Spuren in Richtung Norden erhalten bleiben, also beide Spuren in südlicher Richtung entfallen müssen.

Die Sperrung wird auf Höhe des Knotens Lehr erfolgen, so dass sich der von Norden kommende Verkehr Umwege ins Stadtgebiet suchen müsse – z.B. über die alte B10, den Berliner Ring, die Stuttgarter Straße, den Lehrer Talweg usw. Die vorausberechneten Zahlen wurden aufgezeigt. Um die Überlastung möglichst verträglich zu gestalten, soll versucht werden, was immer möglich ist, schon überörtlich auf der A8 den Verkehr so zu lenken, dass die Nutzung der B10 vermindert wird. Allein über 50 Ampelanlagen entlang der Ausweichstrecken müssen den Verkehrsflüssen entsprechend optimiert und ggf. Spuren auf den Straßen verändert werden, dass der Verkehr flüssiger läuft. Weitere Maßnahmen der Entlastung sind noch in Planung.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Baumaßnahmen der Brücke während einer kurzen Phase von wenigen Wochen zusätzlich erfordern werden, auch die Kienlesbergstraße zu sperren, was den Abfluss vom Lehrer Talweg und vom Eselsberg her einschränken wird.

Nach der Einschätzung von Michael Jung sind Staus besonders in der Anfangszeit der Sperrung und insbesondere während des Berufsverkehrs morgens zwischen ca. 7:00 und 8:30 Uhr unvermeidbar und unumgänglich, er erwartet aber, dass auf Dauer viele der Autofahrer andere Möglichkeiten suchen werden, wie z.B. die Nutzung des ÖPNVs, Fahrgemeinschaften, Veränderung hin zu früherem oder späterem Fahrtbeginn, um Stoßzeiten zu umgehen. An eine Ausweitung des P+R Parkplatzes an der Endhaltestelle der Linie 2 auf dem Eselsberg ist eine der vielen angedachten Lösungen.

Mit den Einschränkungen ist für die Zeit von 2026 bis 2028 zu rechnen, erschwerend kommt dazu auch noch der Neubau der Adenauerbrücke, was die ganze Verkehrslage nicht einfacher macht. Da die Planungen in vollem Gange sind, war dies keine abschließende Information, sondern weitere werden folgen. Die rege Diskussion an diesem Abend hat gezeigt, dass die UVL in Ihrem Informationsabend richtig lag. Wir bleiben im Gespräch.

Ihre UVL-Stadträte
Dr. Gisela Kochs und Oliver Bumann

 


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